Montag, 5. Dezember 2016

Dominique Manotti - Schwarzes Gold

"Im Monat Mai ist das Wetter schön in New York, die Luft seidig, noch fern von der drückenden Hitze des Sommers, eine gute Zeit für gesellschaftliche Ereignisse."

(c) Ariadne

 Verlag: Ariadne - 376 Seiten - ISBN: 3867542139 - Veröffentlichung: 22. August 2016 - Originaltitel: Or Noir - 4. Teil der "Theo Daquin" - Reihe

Klappentext

1973. Die großen Ölkonzerne halten den Daumen auf den Erdölmarkt. Auch der transatlantische Drogenhandel blüht nicht mehr wie zuvor, die French Connection ist zerschlagen. Während Unterwelt und Polizei sich neu aufstellen, kämpft die Hafenstadt Marseille mit dem wirtschaftlichen Niedergang. Der junge Commissaire Daquin aus Paris stößt zu den Kriminalermittlern an der Cote. Sein erster Fall: Vor einem Casino in Nizza wird ein Marseiller Unternehmer mit zehn Schüssen niedergestreckt. Der Staatsanwalt vermutet eine Abrechnung im Milieu. Daquin zweifelt. Doch die Seilschaften vor Ort zu durchschauen ist einem Auswärtigen kaum möglich. Was für ein Spiel läuft hier?

Meine Meinung

Ich habe es wieder geschafft. Ich beginne eine Buchreihe nicht mit dem ersten Teil, sondern beim vierten und damit aktuellsten Teil. Doch irgendwie auch nicht. "Schwarzes Gold" ist eine Art Flashback und somit der erste Fall des Commissaire Daquin, der frisch aus Paris nach Marseille versetzt wurde. Wie alles begann sozusagen. So hat sich das Buch also doch wie ein erster Teil und der Auftakt zu einer großen Ermittlerkarriere gelesen.
 Theo Daquin ist ein ganz anderer Kommisar, als es in den Büchern der Fall ist, die ich sonst lese. Dort sind die Kommissare Männer, die Whisky oder Wodka schätzen, dazu einen guten Musikgeschmack und dazu diverse andere Laster haben, die mit dem Job auf den ersten Blick nichts zu tun haben. Kurzum: ziemlich kaputte Typen.
Das ist bei Daquin nicht der Fall. Daquin wirkt kultiviert und schätzt guten Wein, gutes Essen und gute Kleidung.
Mir fällt es sehr schwer, "Schwarzes Gold" zu bewerten. Auf der einen Seite finde ich den Schauplatz toll (auch wenn ich nicht besonder frankophil bin), der ungewöhnliche Protagonist, die Antagonisten und die Verstrickungen der Mafia gefallen mir. Aber auf der anderen Seite kommt die Story nie so richtig in Schwung und es fehlt über weite Teile an Spannung. Man merkt beim Lesen, das Manotti Ahnung und Hintergrundwissen hat. Entsprechend komplex ist auch der Plot. Leider schafft sie es aber nicht, aus all dem Wissen und dem guten Grundkonstrukt der Story einen fesselnden Thriller zu kreieren. Mir ist die ganze Geschichte zu langweilig und langatmig, der Schreibstil gewöhnungsbedürftig.

Obwohl das Buch 1973 spielt, sind die Themen noch immer sehr präsent, was jedem Leser zu denken geben sollte.

Ich kann mir nichtsdestotrotz gut vorstellen, "Schwarzes Gold" irgendwann mal auf der Leinwand zu sehen, denn die Geschichte wirkt, wie dafür gemacht.

Fazit

Leider kann ich mit Manotti nicht viel anfangen. Mir fehlt es an Tempo, Spannung und dem gewissen Etwas. Trotzdem ist das Wissen der Autorin, übrigens eine Historikerin, sehr beeindruckend und die Idee des Plots auch interessant. Die Umsetzung passt mir aber nicht.


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