Mittwoch, 21. September 2016

Chris Carter - I am Death - Der Totmacher

" "Tausend Dank, dass du so kurzfristig kommen konntest, Nicole", sagte Audrey Bennett, als sie die Tür zu ihrem weißen zweigeschossigen Haus im Upper Laurel Canyon, einer wohlhabenden Wohngegend in den Hollywood Hills von Los Angeles, öffnete."


(c) Ullstein

Verlag: Ullstein - 381 Seiten - ISBN: 3548287131 - Veröffentlichung: 17. Juni 2016 - Originaltitel: I am Death - 7. Teil der "Hunter-Garcia" - Reihe

Klappentext

Vor dem Los Angeles International Airport wird eine brutal zugerichtete Leiche gefunden. In ihrem Hals steckt ein Zettel mit einer Botschaft: Ich bin der Tod. Profiler Robert Hunter ist der Einzige, der den Täter finden kann. Bald fasst er einen Verdächtigen. Doch da taucht eine weitere Leiche auf. Hunter hat den Falschen. Und der Mörder hat gerade erst begonnen...

Meine Meinung

Er hat es wieder getan. Chris Carter hat wieder bewiesen, dass er der Autor mit den verrücktesten Ideen im Geschäft ist. Wären wir hier in Amerika, hätte ich jetzt einige Wörter mit vielen Sternchen verwendet, aber lassen wir das. Auch wenn bald das neue Buch von Cody McFadyen erscheint, denke ich, dass Carter diesen Titel nichtsdestotrotz weiterhin innehaben wird. 

Auch "Der Totmacher" hat es geschafft, mir das Blut in den Adern gefrieren zu lassen und auch "Der Totmacher" lässt mich am Geisteszustand des Autors zweifeln. Woher kommen nur diese unheimlichen Ideen und Fantasien??
Wer hier öfter mal vorbeischaut, der weiß natürlich längst, dass Chris Carter forensische Psychologie studiert und bei der Staatsanwaltschaft gearbeitet hat. Ist das eine adäquate Erklärung?? Alles so oder so ähnlich passiert? Glückwunsch, Welt.
Wie dem auch sei, auch diesmal wird wieder in bester Carter-Manier gemordet und gemeuchelt, das Thema Altersfreigabe für Bücher könnte hier wieder interessant sein, aber wer Carter liest, weiß, worauf er sich einlässt. 
Aber neben all der blutigen und ekelhaften Gräueltaten kommen zum Glück die Spannung und der Nervenkitzel nicht zu kurz. Sonst hätte ich auch nicht bis zum siebten (!) Teil gelesen. Chris Carter ist eben nicht nur kreativ bei verschiedenen Arten zu sterben bzw. umgebracht zu werden, sondern auch bei Plot und Motiv der Täter. 

"Denn ich bin der Tod."

Der Tod, also der Mörder, tritt diesmal auf wie ein Chamäleon. Er ist nicht zu fassen und weicht von Mord zu Mord von seinem Modus Operandi ab - anscheinend sehr, sehr ungewöhnlich. Und dennoch geschieht alles sehr planvoll und in der Ausführung "perfekt". 
Ich dachte, genau wie Hunter, dass ich wüsste, wer der Täter ist, aber Chris Carter hat mich mit meiner, zugegeben viel zu simplen Erklärung, an der Nase herumgeführt. Andernfalls wäre ich auch sehr enttäuscht worden.

Im zeitlichen Kontext spielt "Der Totmacher" unmittelbar nach den beiden Vorgängern "Der Totschläger" und "Die stille Bestie" (Oh Gott, diese peinlichen, martialischen Namen sehen zusammen in einem Satz noch lächerlicher aus..). 
Wir erinnern uns: 

S-P-O-I-L-E-R

 Der Fall in "Der Totschläger" wird abgeschlossen und Hunter und Garcia gehen in zweiwöchigen Urlaub, daraus wird für Hunter aber leider nichts, er muss sofort für das FBI ran ("Die stille Bestie"). Nach zwei Wochen Urlaub tritt "Der Todmacher" in Erscheinung. Ganz schön stressig.

S-P-O-I-L-E-R beendet


"Der Totmacher" hatte mich mit der ersten Sequenz, man könnte sagen, einem Spannungsklassiker. Danach habe ich das Buch binnen 24 Stunden gelesen.


Fazit

Furchtbar. Furchtbar lesenswert. 





Bei der diesjährigen CrimeCologne wird Chris Carter am 23. September auch zu Gast in Köln sein und u.a. aus "Der Totmacher" vorlesen.
    

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