Samstag, 4. Juni 2016

Chris Carter - Die stille Bestie

"Morgen Sheriff!"

(c) Ullstein

Verlag: Ullstein - 448 Seiten - ISBN: 354287123 - Veröffentlichung: 11. September 2015 - Originaltitel: An evil Mind - 6. Teil der "Hunter-Garcia" - Reihe

Klappentext

Profiler Robert Hunter vertraut nur wenigen Menschen. Eigentlich gibt es nur einen, für den er immer seine Hand ins Feuer legt. Lucien Folter, seinen Freund aus Studientagen. Beide können Menschen besser lesen als jeder andere. Hunter vertraute Folter seine engsten Geheimnisse an. Bis dieser plötzlich verschwand. Jetzt kommt ein Anruf. Die Körperteile unzähliger Mordopfer sind aufgetaucht, grausige Trophäen. Angeklagt ist Lucien Folter. Und er will nur mit einem reden: Robert Hunter...

Meine Meinung

Chris Carter gehen seine verrückten und abgedrehten Ideen einfach nicht aus. 
Im mittlerweile sechsten Teil der Reihe um die Detectives Hunter und Garcia ist das genauso und dennoch ist etwas anders: Hunter ermittelt ohne Garcia, denn dieser ist bereits im Urlaub.
Die Geschichte spielt unmittelbar nach den schrecklichen Ereignissen aus dem fünften Teil der Reihe "Der Totschläger" und Garcia muss sich zusammen mit seiner Frau in Oregon Gedanken darüber machen, ob ein Job bei der Polizei noch das Richtige für ihn ist. Aber das macht nichts, der verhaltensauffälige Verhaftete möchte eh nur mit Hunter reden.
Durch einen Zufall ist der brilliante und berechnende Lucien Folter (was für ein diabolischer Name!!) in Hunters Leben getreten und mit ihm ein massives Stück Vergangenheit, wie sich später in der Geschichte herausstellt. An dieser Stelle ist der Tipp erlaubt: bevor ihr diesen Teil der Reihe lest, fangt bei Teil eins an und lest alle Teile der Reihe nach. Die Vergangenheit tritt Hunter in den Ar***.
Bei Folter handelt es sich scheinbar um ein Art Superbösewicht, der grundsätzlich viel mit Hunter gemein hat. 
Im Internet habe ich immer wieder Vergleiche mit Hannibal Lecter gelesen. Das finde ich hier nur bedingt, denn Folter hilft Hunter nicht dabei, einen anderen Mörder zu schnappen, sondern steht selbst unter (mehrfachen) Mordverdacht Das nur am Rande. Und nur weil er in einem Fall ein Stück seines Opfers gegessen hat, ist er noch lange kein Hannibal Lecter..

Es entwickelt sich ein furchtbares Nervenspiel zwischen dem schier allwissenden Folter und Hunter. Je mehr wir und Hunter über Folter und dessen Leben nach der gemeinsamen Vergangenheit mit Hunter erfahren, desto mehr Nackenhaare stellen sich auf. Und das, was Folter antreibt, das Pseudomotiv, ändert an diesem angespannten Zustand nichts.

In diesem Teil der Reihe ist wahrlich einiges anders: Hunter ermittelt alleine, wir wissen bereits von Anfang an, wer der Mörder ist. Was wir allerdings nicht wissen ist, was Lucien Folter (wow, verrückter Name) als nächstes plant, jetzt wo er hinter Gittern sitzt. 

Fazit 

Chris Carter weiß, wie man furchtbar spannende Bücher schreibt, die sich scheinbar wie von selbst lesen. Das Buch ist ein klassischer und kurzweiliger Pageturner, der uns in bester Chris Carter Manier in die dunklen Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt.


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