Sonntag, 13. März 2016

Don Winslow - Way down on the high lonely

"Er hätte sich nicht umdrehen sollen."

(c) Suhrkamp

Verlag: Suhrkamp - 345 Seiten - ISBN: 3518465821 - Veröffentlichung: 8. Februar 2016 - Originaltitel: Way Down on the High Lonely - 3. Teil der "Neal-Carey"-Reihe

Klappentext

Cody McCall, der zweijährige Sohn einer Hollywoodproduzentin, wurde entführt. Alle Spuren führen in die Wildnis von Nevada. Um den Kleinen zu finden, muss Neal Carey nicht nur seine Cowboyqualitäten unter Beweis stellen, sondern sich außerdem in eine Gruppe religiös verblendeter Rassisten einschleusen - während Codys Schicksal auf Messers Schneide steht...

Meine Meinung

Der dritte Teil mit Neal Carey führt uns in das Outback von Nevada. Aber eins vorweg: großes Kompliment an den Suhrkamp Verlag für die gelungenen und coolen Cover der neuaufgelegten Taschenbücher. Wer jetzt denkt "neuaufgelegt"? Ja, die Reihe um den jungen Ermittler Neal Carey ist schon ziemlich alt. Genauer gesagt, erschien der erste Teil im Original bereits 1991. Also lange bevor "Tage der Toten" oder "Kings of Cool". Und man merkt hier bereits, was für ein Könner Winslow ist.
Der jetzt neuaufgelegte dritte Teil wurde ursprünglich bereits 1993 veröffentlicht und in Deutschland zwischenzeitlich unter dem Titel "Das Schlangetal" verkauft. Zum Glück bleibt uns heute dieser seltsame Name erspart.
Nach dem Neal Carey im letzten und unglaublich enttäuschendem Teil in China rumschlagen musste, darf er nun zurück in die USA, um einen entführten Jungen zu finden. Eigentlich eine ganz kleine Familiensache, weil der Vater das Kind wohl hat und abgehauen ist. Eigentlich. Aber es kommt natürlich alles anders, als man denkt und so legt Winslow bereits zu Beginn des Buches eine kleine Falle bereit und verschlägt Carey auf der Suche nach dem Kind in das hinterste Hinterland in das staubige Nevanda.

"Anne Kelley saß an einem großen Schreibtisch, auf dem sich Drehbücher und Bücher stapelten. Auch auf dem Boden lagen Stapel mit Papieren, Büchern, Zeitschriften und Filmspulen. Der obligatorische Beistelltisch war mit Blättern übersät, ebenso die Stühle und das Sofa, dazwischen unzählige Aschenbecher, die allesamt überquollen. Neal hielt es nicht für ausgeschlossen, dass eine gründliche Durchsuchung des Raums den vermissten Cody McCall zum Vorschein bringen würde."

 Das Setting erinnerte mich sofort an einen Western. 
Was darf in einem guten Western natürlich nicht fehlen?? Der Showdown. Mann gegen Mann. Bis es hierzu kommt, lernt Neal eine Gruppe äußerst bedenklicher Leute kennen und schließt sich der Gruppe an um Cody, so der Name des Jungen, auf die Spur zu kommen. 

"In seiner Stimme schwang etwas gefährlich Durchgeknalltes mit. Seine Augen glänzten vor fast schon sexueller Erregung. Ein Psychopath. Mit denen kannte Neal sich aus - er war jahrelang in New York U-Bahn gefahren."

Die Geschichte ist im besten, bereits früh ausgeprägten Winslow-Style geschrieben und macht wesentlich mehr Spaß als der langatmige und langweilige Vorgänger. Der Schreibstil sorgt für beste Unterhaltung und dafür, dass das Buch zu keiner Sekunde an Spannung verliert.

Fazit

Wäre ich diese blonde Schlagersängerin würde ich jetzt etwas von Atemlosigkeit schreiben, aber "Way down on the High Lonely" hat mich von Anfang an gepackt und nicht mehr losgelassen. Ich konnte nicht genug von dem Buch bekommen und war enttäuscht, als es zu Ende war. Aber: der nächste Teil ist schon unterwegs und erscheint am 11. April.



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