Dienstag, 8. September 2015

Max Bentow - Das Dornenkind

"Sabrina liebte diesen Sommer, sie schlenkerte mit den Armen und schritt noch schneller aus."

Verlag: Goldmann - 444 Seiten - ISBN: 3442204321 - Veröffentlichung: 24. August 2015 - 5. Teil der "Nils-Trojan-Reihe"

Klappentext

Der Berliner Kommissar Nils Trojan und sein Team stehen vor einem Rätsel, als man drei Todesopfer auffindet, denen eines gemeinsam ist: in ihre Haut wurden mysteriöse Botschaften tätowiert. Trojan gerät unter Druck, denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Mord geschieht. Doch dann wird plötzlich sein schlimmster Alptraum wahr - denn er bekommt den Anruf einer jungen Frau, die behauptet, die Tochter des "Federmannes" zu sein, jenes infamen Serienmörders, der Trojan einige Jahre zuvor schwer verletzt entkommen war. Zu seinem Entsetzen schwört sie, dass ihr Vater noch am Leben ist und Trojan spürt, dass die Stunde der Vergeltung gekommen ist...

Meine Meinung

Nach den durchweg überzeugenden ersten Teilen um Kommissar Nils Trojan waren meine Erwartungen an den fünften Teil sehr hoch. Besonders, weil ein alter Bekannter sich zurückzumelden scheint, der "Federmann" aus dem ersten Teil. Der glatzköpfige Serienmörder, der es auf die blonden Haare seiner Opfer abgesehen hat. 

Und so beginnt das Buch gewohnt furios, mit einer sehr beklemmenden ersten Sequenz, nach der ich mich schon auf einen weiteren nervenzerreißenden Roman eingestellt habe. 
Aber im Laufe der Geschichte wird es immer verworrener, immer abgedrehter, wie die vermeintliche Tochter des "Federmannes", bei der der Leser nie genau weiß, woran er eigentlich ist. Das sorgt für Verwirrung, aber auch für viel Freiraum für Max Bentow, jeder Schritt des "Dornenkindes" ist verzeihbar. So gibt es immer wieder Flashbacks, die am Geisteszustand des "Dornenkindes" zweifeln lassen. 
Es kommt wie es kommen muss, wirkliche Überraschungen gibt es nicht, aber das Buch bleibt bis zum Ende spannend. Bis zum Showdown. 
Ich weiß nicht, was ich vom Ende halten soll. Zuerst war ich bitter enttäuscht. Aber als sich meine Enttäuschung gelegt hat, habe ich die andere Seite der Medaille betrachtet und festgestellt, dass das Ende viel lässt, auf dem man neu aufbauen kann.
Genau das ist aber auch meiner Meinung nach das Problem von Max Bentow bzw. von der Reihe um Nils Trojan. 

+++Spoilergefahr+++


Max Bentow hält sich zu viele Möglichkeiten offen. Vielleicht hat er auch einen großen Plan in der Hinterhand und plant mit den Charakteren, die wir bereits seit dem ersten Teil kennen, aber dieses Festhalten an Personen, die kaum eine Rolle spielen, sorgt dafür, dass es nie zu Überraschungen kommt. Kurzum: wieso stirbt nicht mal eine Hauptfigur??



Fazit

"Das Dornenkind" ist solide Unterhaltung. An seine Vorgänger kommt es allerdings nicht heran.


Besten Dank an Goldmann


    

Wer wissen möchte, wie die Blutfinken aussehen, die der "Federmann" ja immer dabei hat, wie ein Zauberer seine Kaninchen, klickt hier

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