Sonntag, 7. Juni 2015

Don Winslow - Pacific Private

"Die Meeresoberfläche breitet eine weiche silbrige Decke über die Küste."

Verlag: Suhrkamp - 395 Seiten - ISBN: 351846096X - Veröffentlichung: 2008 - Originaltitel: The Dawn Patrol - 1. Teil der "Boone-Daniels"-Reihe 

Klappentext

Boone Daniels lebt, um zu surfen. Es geht ihm gut, riesige Wellen sind angekündigt in Pacific Beach, Kalifornien. Doch dann verwickelt ihn eine attraktive Anwältin in einen Fall, der alles ändert - und ihn in einen Abgrund blicken lässt, den er hinter sich gelassen hatte, als er den Polizeidienst quittierte. Denn während die einen auf die perfekte Welle warten, floriert im Surferparadies der Kinderhandel.

Meine Meinung

Bitte ergänzt folgende Wörterreihe: Kalifornien - Sonne - Strand - Meer - _____
Lösung: Surfen

Wer von euch denkt denn da nicht an Surfen?? Den lässigsten Sport für das lässigste Wetter, Dude.
Dieses frühere Werk von Don Winslow schickt sich an, der passendste Krimi für den Sommer zu werden. In bester pre-"Savages" / "Kings of Cool" Manier erschafft Don Winslow mit seinem Stil eine kleine Welt, in deren Zentrum sich eine Surferclique befindet, deren ganzes Leben sich um Wellen und Tacos dreht.
Die Mitglieder der Clique werden in kurzen Passagen vorgestellt, mehr ist nicht nötig, um die Protagonisten in sein Herz zu schließen. Klar, ein bisschen zu cool sind die Herrschaften, aber das passt schon. Es wirkt nicht lächerlich. Bei Sunny wirkt es, als hätte Don Winslow schon ganz genau Blake Lively (für "Savages") im Kopf.
Wir begleiten also zunächst die coole Surfercrew und lernen einiges über den Lifestyle, was ihn ausmacht und die Geschichte des Surfens. Ich hatte jedenfalls schon ordentlich Lust, mir einfach ein Brett zu schnappen und mich in die Wellen zu stürzen. Aber ganz sachte schieben sich die typischen Winslow Themen in die Story: Drogen, Pädophilie, Kinder- und Menschenhandel. Alles ganz ruhig, nur nichts überstürzen. Das Buch spielt mit dem Leser und macht auf seichten Krimi und dann packt es den Leser, der nicht mehr weiß, wie ihm geschieht. Das macht es aus, man erwartet nach den ersten Seiten nicht viel (zumindest, wenn man noch nichts von Winslow gelesen hat) und dann: BANG!!
Die Story ist clever zusammengeschraubt, lange nicht vorhersehbar und nur schwer verdaulich. Kein Wunder, bei den genannten Themen.
Und trotzdem bleibt am Ende diese Leichtigkeit und das Gefühl, dass alles locker ist und nur nicht überstürzt werden muss.

Fazit

Nach dem Buch hat man keine Lust mehr auf Socken, geschweige denn auf Schuhe oder gar lange Hosen. Wie nach dem Urlaub. Das Buch ist perfekt für laue Sommerabende oder eben den Urlaub und das trotz der erschreckenden Verbrechen.

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